Polygamie – nicht jedermanns Sache

Polygamie – nicht jedermanns Sache

Polygamie ist in der westlichen Welt nicht sehr verbreitet. Das liegt auch, aber nicht nur, an den Gesetzen der meisten Ländern, die die Vielehe unter Strafe stellen. Aber Gesetze folgen oft auch dem gesellschaftlichen Wunsch nach einer Regelung. Und so ist das Polygamieverbot auch aus einer gesellschaftlichen Perspektive zu sehen. Die verhaltene Einstellung gegenüber offenen Beziehungen und der Vielehe sieht man auch heute noch sehr stark in der Öffentlichkeit. Die meisten Menschen sehen sich selbst nicht in einer solchen Beziehung und auch das hat viel tiefgründigere Ursachen.

Eine psychologische Betrachtung

Die Bedeutung von Polygamie ist den meisten im Groben bekannt. Vielehe, offene Beziehung sind weitere umschreibende Begriffe. An sich scheint an der Polygamie auch nichts falsch zu sein. Es sind nun mal mehrere Partner gleichzeitig. Woran sich viele Menschen stören ist nicht das Bild einer solchen Beziehung, sondern ihre eigene Verhaltenheit. Die meisten Menschen könnten nicht in einer solchen Beziehungsform leben, weil ihre Einstellung es nicht zulassen würde. Neid, Wettbewerb und Vergleiche passen nicht in diese Lebensform, sind aber bei vielen Menschen tief verwurzelt. Neid und Wettbewerb erleben wir tagtäglich in unserer eigenen Umgebung, bei der Arbeit, im Freundeskreis. Offene Beziehungen sind nun mal auch in anderer Hinsicht sehr offen. Vor allem bei der Denkweise.

Religion – immer noch stark vertreten

Kirche und Religion scheinen in unserer heutigen, modernen Welt eigentlich keinen Platz mehr zu haben. Doch viele Bräuche und Regeln sind bis heute aus dem religiösen Kontext entnommen. Dass Polygamie nicht sehr verbreitet ist liegt in Europa und Nordamerika vor allem an dem Einfluss des Christentums. In vielen asiatischen und afrikanischen Nationen, in denen andere Religionen vorherrschend sind, ist auch die Polygamie deutlich verbreiteter. Anders als oft von der Kirche postuliert, hat das keineswegs mit Unterentwicklung zu tun, sondern ist kultureller und geschichtlicher Entwicklung geschuldet. Obwohl das Christentum in der Gesellschaft immer weniger verbreitet ist, sind die Denkweisen doch häufig geblieben.

Dejon